Nachdem wir den Etosha-Nationalpark im Februar untypisch grün erlebt haben, wollen wir im trockenen namibischen Winter einen zweiten Anlauf starten und die typische grau-gelbe Landschaft sehen. Mit einem geliehenen Toyota Hilux und zwei Dachzelten (denn Grüdi sollte eigentlich schon im Hafen in Walvis Bay stehen – eine Planung, die für Afrika mal wieder zu exakt war und so nach hinten losgegangen ist…) geht es von Windhuk in Richtung Norden. Erster Stopp ist am Waterberg-Plateau, wo wir in einem sehr idyllisch gelegenen Camp mitten im Busch erfahren, dass sich Schlafen im Dachzelt mit fünf Personen (Ruben schläft auf der Rückbank) anfühlt, als wäre die ganze Nacht Erdbeben. Jedes Mal, wenn sich jemand im Schlaf umdreht, wackelt das ganze Auto – und einer bewegt sich immer!
Am nächsten Morgen starten wir eine kleine Wanderung zum Aussichtspunkt und erfahren auf dem Historical Path viele Details rund um die Schlacht am Waterberg, die hier 1905 stattgefunden hat und in deren Folge die Herero zu Tausenden in die Kalahari gezogen sind und dort verdursteten.
Am Nachmittag erreichen wir zum zweiten Mal während unserer Reise den Etosha-Nationalpark und checken im Camp Namutoni ein. Da es in diesem Jahr – wie wir am eigenen Leib erfahren haben – viel Regen gegeben hat, ist die Landschaft nicht so verdörrt wie in den Vorjahren, aber der Unterschied ist doch deutlich sichtbar:
Das Wasserloch Twee Palms im Februar 2017…
… und im Juni desselben Jahres!
Dieses Mal haben wir zwei Nächte in den Camps Namutoni und Okaukuejo gebucht. Wir sind mit dem Toyota natürlich viel schneller unterwegs als mit Grüdi und fahren auch die kleineren Loops. Endlich sehen wir Giraffen beim Trinken…und Helmperlhühner, die nicht direkt flüchten.
Hannah bekommt ihr Zebraportrait…,der Rest der Herde zeigt uns allerdings mal wieder die Kehrseite.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir noch den Etosha-Lookout und können die unvorstellbare Weite der Salzpfanne bestaunen. Im Camp Okaukuejo geht es dann zum Sonnenuntergang ans beleuchtete Wasserloch.
Hier sehen wir endlich ein Spitzmaulnashorn aus der Nähe, außerdem kommen noch zwei Löwen und ein Elefant zum Trinken vorbei.
Am nächsten Morgen halten wir uns lange am Wasserloch auf. Große Tierherden kommen zum Trinken – es scheint, als gebe es einen geheimen Plan, wann welche Herde erscheinen darf! Gruppen von Zebras wechseln sich mit Gnus ab, dann sind die Impalas und Springböcke an der Reihe, bevor wieder die nächste Zebrafamilie auf der Matte steht.
Zwischendurch bewundert sich ein Oryx im Spiegel – es ist toll!
Nach zwei Tagen im Park nehmen wir Abschied und treffen uns noch mit Bjorn, den wir ja in Ägypten und dem Sudan als Reisegefährten hatten. Dann geht es zurück nach Windhuk, wo wir mal wieder die fantastische Gastfreundschaft von Beate, Robert und Chiara genießen dürfen. Von hier bringen wir Grüdi endlich zur Verschiffung nach Walvis Bay und genießen einen letzten herrlichen Sonnenuntergang am Atlantik. Bei dieser Gelegenheit kommt auch Maries Flaschenpost endlich ins Meer – ob sie wohl vor uns zu Hause ankommt???