Von Kap zu Kap an der Walküste

Mit dem Goudamma Nationalpark, der die Klimascheide zwischen Sommer- und Winterregengebiet darstellt, erreichen wir die extrem trockenen, gelbbrauen Ausläufer der kleinen Karoo in der Provinz Western Cape. Begleitet von Sandstürmen, vor dem Hintergrund eines immer dunkler werdenden Himmels, kommen wir nach einem langen Fahrtag dann am Kap Agulhas an. Es ist unser 314. Reisetag, an dem wir den südlichsten Punkt Afrikas erreichen – ohne andere Touristen, bei heftigem Wind und frischen Temperaturen!

DSC07898 DSC07913Anders als häufig angenommen ist hier die „offizielle“ Grenze zwischen atlantischem und indischem Ozean und eben auch der südlichste Punkt des afrikanischen Festlandes. Ein Holzsteg führt uns die letzten Meter bis zur gemauerten Gedenktafel, wo wir die letzten Reste des Geburtstagskuchens vom Vortag verspeisen und dann zügig wieder abfahren – es ist nämlich mächtig frisch!

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IMG_9885 Nach einer sehr stürmischen, regnerischen Nacht auf dem verwaisten städtischen IMG_9908Campingplatz geht es am  nächsten Tag weiter fast durchgehend an der Walküste entlang. Wie der Name schon sagt, kommen hier die Wale zum Kalben und zur Aufzucht der Jungen hin – normalerweise in den Monaten Juni bis Oktober. Über Gansbaai und die Walker Bay, in der viele weiße Haie zu Hause sind, erreichen wir Hermanus, die Walhauptstadt – ein wurnderschönes Städchen mit unzähligen Ferienhäusern, DSC07924dementsprechendem touristischen Angebot und dem zwölf Kilometer langen Cliff Walk, von dem aus man Wale gut beobachten können soll. Leider scheinen heute die Wale noch in der Antarktis zu sein, wir bekommen sie jedenfalls nicht zu Gesicht. So gehen wir Fish ´n Chips essen und genießen einfach nur das tolle Panorama am Cliff Walk.

DSC07922 DSC07916Weiter geht es auf der wunderschönen Küstenstraße, wo sich ein Ferienort an den nächsten reiht. Links liegt der Atlantik, rechts die grünen Berge der Hottentoten Mountain Area, darüber strahlt die Sonne vom blauen Himmel – es ist fantastisch!

IMG_9918 IMG_9927IIMG_9926mmer wieder stoppen wir in den unzähligen Parkbuchten und halten Ausschau nach Walen – leider sehen wir nur einmal zwei Tiere, sind uns aber nicht sicher, ob es Wale oder Delfine sind. Wir haben schon die False Bay östlich von Kapstadt erreicht und kommen im Spätnachmittag in Gordons Bay an, wo wir (mal wieder) ein Übernachtungsangebot haben, das wir von einem hier lebenden Belgier den wir in Namibia trafen,  bekommen haben. Nach einem tollen Sonnenuntergang vor der Kulisse des Kaps der Guten Hoffnung (inklusiver spontaner Picknickeinladung von zwei Südafriknern) übernachten wir oberhalb der Stadt vor Pauls Grundstück.

DSC07937 DSC07948Am nächstenTag folgen wir der Küstenstraße und erleben hier auch mal wieder die traurige Realität vieler Farbiger und Schwarzer in Südafrika: einfachste Townships (ehrlicher als Slums zu bezeichnen), in denen Zehntausende leben – und wenige Kilometer weiter wieder noble Häuser, alle ordentlich eingezäunt. Diese Kontraste erschrecken uns immer wieder!

IMG_9967Vorbei an netten Bauten aus der britischen KolonialzeitDSC07953 führt die Straße auf die Kaphalbinsel, immer entlang der Küste und der direkt daneben laufenden Eisenbahnstrecke. Hinter Simons Town erreichen wir den Boulder Beach, an dem sich Mitte der 1980er Jahre ein Pinguinpärchen niedergelassen hat, woraus sich eine über 2000 Tiere zählende Kolonie entwickelt hat. Man kann die Tiere über lange Holzstege beobachten und an einem Strandabschnitt mit etwas Glück sogar ohne Zäune zwischen ihnen umher spazieren. Hier ist allerdings – bedingt durch die Nähe zu Kapstadt – wieder Massentourismus angesagt, wir treffen auf viele Inder und Japaner sowie Deutsche – das sind wir aus den vergangenen Monaten gar nicht mehr gewohnt!

DSC07993 DSC08005 DSC08014Von der Küstenstraße bieten sich wieder einmal tolle Ausblicke über die False Bay – jetzt sehen wir im Dunst in der Ferne die Hottentotten-Berge, an denen wir gestern entlang gefahren sind.

IMG_9975Passend zum Mittagessen erreichen wir dann das Ziel vieler Transafrika-Touren: das Kap der Guten Hoffnung im Table Mountain Nationalpark! Es ist voll, ein Reisebus nach dem anderen rollt heran, spuckt Touristen aus, alle lassen sich schnell vor dem Holzschild fotografieren und müssen zügig wieder zurück in den Bus, das Programm ist eng gesteckt! Wir können uns glücklicherweise mehr Zeit lassen, kochen erst einmal Spaghetti Bolognese und beantworten zwischendurch unzählige Fragen über unsere Reise, während Grüdi, den wir direkt neben dem Schild parken konnten, ständig abgelichtet wird – er reist jetzt digital mit nach Japan und Indien…

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Natürlich lassen auch wir uns mit dem Schild ablichten – jetzt haben wir nach dem südlichsten auch den südwestlichsten Punkt Afrikas erreicht!

DSC08063Zum Abschluss des Kap-Besuchs steigen wir noch zum Leuchtturm hinauf, der Ende des 19. Jahrhunderts hoch über dem Kap erbaut wurde, seinen Zweck aber nur selten erfüllen konnte, da er an vielen Tagen in den Wolken oder im Nebel hing…

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Von oben hat man einen tollen Blick auf des Cape Hope und erkennt deutlich die tückischen Felsen und Strömungen, die schon so vielen Schiffen und ihren Besatzungen zum Verhängnis wurden.

IMG_0018Auf dem Rückweg von der Kap-Halbinsel geraten wir im Sonnenentergang noch in aufsteigenden Küstennebel, der die Fahrt auf der engen Küstenstraße fast unwirklich und etwas abenteuerlich wirken lässt.

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