Spitzkoppe – der zweite Versuch

Nachdem unser geplanter Abstecher zum Erongomassiv und zur Spitzkoppe im ersten Anlauf an einer zu tiefen Flussquerung IMG_8713scheiterte, versuchen wir es auf dem Rückweg von der Küste ein zweites Mal – und diesmal haben wir Glück: zwar sind noch tiefe Auspülungen von den Regenfällen der letzten Woche zu erkennen, wir kommen aber problemlos durch. So erreichen wir die Spitzkoppe, die sich 800m über die Umgebung erhebt, von Westen kommend und genießen den herrlichen Anblick.

IMG_8714Am angeblich geschlossenen Westtor können wir doch auf das eingezäunte Areal fahren und befinden uns plötzlich inmitten von teils schroffen, teils abgerundeten Granitfelsen, die in der Abendsonne rot leuchten und zum Klettern einladen. Wir lassen es uns nicht nehmen und klettern ein wenig auf den Felsblöcken herum.

IMG_8719IMG_8726IMG_8730IMG_8724An vielen Felsen lassen sich Buschmannzeichnungen finden, die aber leider nur noch mit einem Guide besichtigt werden dürfen, da zu viele Besucher die uralten Bilder beschädigt haben. Die Ausblicke sind fantastisch und der trockene Granit sehr gut zu besteigen.

Wir treffen einen Ranger und erhalten die Auskunft, dass wir uns einfach einen der Zeltplätze aussuchen sollen und dann am nächsten Tag beim Rausfahren an der Rezeption bezahlen können. So finden wir einen tollen Platz unterhalb der Rock Pools, in denen man nach ausreichenden Niederschlägen (und die hatten wir ja wohl…) baden kann. Natürlich lassen sich die Kinder diesen Spaß nicht entgehen – sie haben allerdings das zweifelhafte Vergnügen, sich den „Pool“ mit zigtausend Kaulquappen teilen zu müssen…

DSC04978Jedes Camp ist mit einer Feuerstelle und einem Plumpsklo ausgestattet, weitere Infrastruktur gibt es nicht. Die Gegend ist eigentlich extrem trocken, jeder Tropfen Wasser muss mit LKW herbeigefahren werden!

IMG_8741 Wir entfachen das Lagerfeuer und bereiten in der Glut Käse-Schinken-Toast zu – herrlich! Die Kinder klettern auf den Felsen herum, wir genießen die herrliche Aussicht und unterhalten uns mit zwei jungen Holländern, die auf der Suche nach ihrem Picknicktisch sind, den sind irgendwo im Gelände auf einer Campsite abgestellt haben 🙂 …

IMG_8728Abends sitzen wir noch lange mit zwei jungen Frauen aus Herzogenaurach am Lagerfeuer und hören, dass in der vergangenen Nacht eins der Zebras vom Leoparden geschlagen wurde. Wir hoffen alle, dass er noch satt ist… Gerade noch rechtzeitig kriechen wir in unsere Betten, bevor ein kurzes, aber heftiges Schauer niedergeht – klar, wir haben ja ein Regen-Abo!

IMG_8752Frühmorgens um halb sechs ist der Himmel aber wieder klar, so dass Jochen noch etwas mit der Kamera spielen kann. Anschließend kraxeln wir noch auf einige Felsen, haben dabei aber immer den Leoparden im Hinterkopf. Angeblich meiden die Tiere Menschen ja großräumig – einen Feldversuch dazu wollen wir aber lieber nicht starten. So fahren wir noch etwas über das recht überschaubare Gelände und erfreuen uns am stahlblauen Himmel und den tollen Felsformationen.

IMG_8765