Die Etosha-Pfanne liegt am Nordrand des Kalahari-Beckens und ist den meisten Namibiareisenden als sehr trockene Salzpfanne bekannt, in der sich an den Wasserlöchern die besten Tierbeobachtungen machen lassen. Bilder wie dieses findet man auf Wikipedia, sie sind typisch:
Aber bei uns sieht das dann eher so aus:
– klar, wir mögen es halt matschig!!! Als wir in den Nationalpark hineinfahren, beginnt es zu nieseln, der Himmel wird immer dunkler. Das ist irgendwie wohl unser Schicksal, wir haben eine richtig außergewöhnliche Regenzeit erwischt. Wären nicht ab und an ein paar Tiere zu sehen, könnte man fast glauben im Wattenmeer oder in der Bretagne unterwegs zu sein…
Wir treffen mit Giraffen, Zebras, Springböcken und Co. alte Bekannte, aber die Big Five oder andere Raubtiere halten sich gut versteckt. Es besteht dank der gut gefüllten Becken überhaupt keine Notwendigkeit, an die Wasserlöcher zu kommen, die in der Trockenheit Tierbeobachtungen garantieren.
Gegen Mittag bricht die Wolkendecke endlich auf und die Sonne kann sich durchsetzen. Glücklicherweise sind die Pads hier im Park breit, geschottert und bedeutend fester als im Kalahari Nationalpark, so dass uns eine Wiederholung der Schlammschlacht nicht droht – zumindest so lange wir nicht von den Wegen abkommen. Allerdings hat Grüdi durch den beständigen feinen Sprühnebel, den wir und andere aufwirbeln, seine Farbe von grün zu weiß verändert. Auf einem der wenigen Rastplätze, an denen man das Auto verlassen darf, treffen wir andere Reisende und erfahren, wo doch noch Raubtiere zu sichten sind. Aber zunächst genießen wir den Blick über die weite, weiße Ebene.
Wie empfohlen biegen wir nach der Pause in einen Seitenpfad ein (der zum Glück breit genug erscheint) – und tatsächlich, nach vier Kilometern liegen sie wie versprochen da: die Könige des Tierreichs!
Im Schatten eines kleinen Mopanebaumes ruht ein Löwe mit mehreren Weibchen – Bewegung ist gerade nicht so angesagt.
Zumindest erfolgt zwischendurch ein Wechsel in die Rückenlage… … der Kopf wird einige Sekunden erhoben…
… und ordentlich die Zähne gefletscht!
In Ruhe genießen wir dieses Schauspiel nur wenige Meter von Grüdi entfernt und freuen uns, dass wir wieder ein Tier mehr in Natura gesehen haben.
Tatsächlich schaffen wir es am Nachmittag dann noch, auch Nr. 4 der Big Five zu erspähen – allerdings wirklich weit weg, man kann die Falten am Popo des Nashorns kaum erkennen – aber es war da!
Hochzufrieden verlassen wir kurz vor Sonnenuntergang den Park und erleben ganz am Schluss mal wieder eine afrikanische Kuriosität: am Gate steht die Veterinary Desease Control und möchte unseren Kühlschrank inspizieren! Schnell kann Hannah noch das tiefgefrorene Fleisch in der Heizungsklappe verstecken – aber die Eier, die noch im Kühlschrank liegen (und natürlich auch schon auf diesem Weg in den Park hineingekommen sind), dürfen nicht mit hinaus – sie könnten sich ja unterwegs mit irgendeiner Straußenseuche infiziert haben! Der Kontrolleur lässt sich nicht umstimmen, auch unsere Argumente, dass die Eier den Kühlschrank nicht verlassen haben, werden nicht akzeptiert. Wir müssen die Eier kochen oder da lassen – wir entscheiden uns für ersteres und haben damit auch schon die Weichen für das Abendbrot gestellt… Nachdem wir die gekochten Eier dem Inspekteur präsentiert haben, dürfen wir dann auch den Nationalpark verlassen und suchen uns ein Nachtlager (in dem wir in Ruhe die Eier verspeisen können…). This is Africa!!!