Von Tanga, wo wir netterweise auf dem Hof der Feuerwehr übernachten durften, fahren wir in Richtung Nordwesten. Die Landschaft wird immer hügeliger, wir rollen durch unzählige Dörfer, die sich in dem feucht-heißen, mit vielen Palmen durchsetzten Gebiet verstecken. Am Horizont tauchen schon die ersten Berge auf.
Die Usambara-Mountains verstecken sich zwischendurch immer wieder in den Wolken. EIne enge, asphaltierte Straße führt zum ehemaligen Wilhelmstal, heute Lushoto, hinauf, das sich auf gut 1000 m Höhe befindet. Hier haben die deutschen Kolonialherren von Deutsch-Ostafrika vor über einhundert Jahren ihren Verwaltungssitz genommen und aufgrund der angenehmen Höhenluft auch gleich mit dem Jägertal einen Luftkurort errichtet. Unterwegs queren wir einige Siedlungen, die sich sehr romatisch in die Berge einfügen, und genießen die fantastischen Ausblicke.
Oberhalb von Lushoto liegt die Irente Biodiversity Farm Lodge, ein Projekt der evangelischen Kirche, das von der deutschen Managerin Ute geleitet wird. Auf dem großen Gelände einer ehemaligen deutschen Kaffeefarm aus der Kolonialzeit stehen noch viele der alten Gebäude, es werden Gemüse, Obst und ein wenig Roggen angebaut sowie Kühe, Schweine, Schafe, Hühner, Gänse und Enten gehalten. Außerdem gibt es eine Saft- und Marmeladenproduktion. Neben dem Farmbetrieb ist die Lodge mit einigen Zimmern und kleinem Campinggelände ein weiteres Standbein der Farm. Wir können leider nicht auf die Campsite fahren ohne größere Flurschäden zu verursachen und bleiben so auf dem Besucherparkplatz stehen.
In dieser wunderbaren Umgebung verbringen wir einen sehr ruhigen Jahreswechsel mit tollem Grillabend, vielen netten Menschen und guten Gesprächen.
Die Kinder erkunden die Farm und die Umgebung und sehen u.a. ein gerade geborenes Lämmchen. Das Wetter ist in den ersten Tagen sehr durchwachsen, jeden Nachmittag gibt es heftige Schauer – eines erwischt uns leider auch auf dem Rückweg von einem Aussichtpunkt und durchnässt uns bis auf die Haut.
Die Landschaft hier auf knapp 1500 Metern ist herrlich grün und wird von den vielen Menschen, die hier leben, intensiv für die Landwirtschaft genutzt. Wir wandern durch kleine Dörfer und werden immer wieder – vor allem von den Kindern – fröhlich begrüßt.
Vom Irente Point View, der sich nur zwei Kilometer entfernt befindet, kann man weit über die eintausend Meter tiefer liegende Massai-Ebene blicken:
In Ermangelung größerer Tiere (das Buschbaby hören wir leider nur schreien, sehen es aber nicht), beginnen die Kinder die Fotojagd auf Reptilien und Kriechtiere:
Besonders Ruben und Marie geraten ins Chamäleon-Fieber – Beitrag dazu folgt…