Wildcard-Einsatz im Norden Südafrikas

Für Südafrika kaufen wir uns die Wildcard, die für die ganze Familie an 365 Tagen Eintritt in 80 Nationalparks und -reservate verspricht. Die Karte kostet knapp 300,- € – so viel hätten wir in Kenia für nur einen Tag im Park bezahlt! Die Investition lohnt sich also auf jeden Fall, und wir beginnen direkt im Nordwesten mit dem Einsatz.

Von Upington, wo wir unser erstes Nachtlager aufgeschlagen haben, fahren wir zu den Ausgrabies Falls, an denen sich der Oranje-River in Kaskaden in die Tiefe stürzt. Leider hat es in den letzten Monaten im Einzugsgebiet nur wenig Regen gegeben, so dass der Wasserfall eher einem Rinnsal gleicht. Aber die Aussicht auf die großen, vom Wasser rundgeschliffenen Felsen ist trotzdem schon beeindruckend.

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BIMG_9280esonders interessant sind auf die Felsen, die teilweise halb in der Luft zu schweben scheinen.

Wir bleiben für zwei Nächte auf dem staatlichen Camp und haben das zweifelhalfte Vergnügen, die Grillkünste unserer burisch-südafrikanischen Nachbarn zu genießen – das Ganze ähnelt eher einem Rauchopfer, und das vom Frühstück bis zum Schlafengehen…

IMG_9311Wie schon so häufig wimmelt es im Camp von Grünmeerkatzen, einer Affenart die wirklich wild auf Lebensmittel aller Art ist. Sie scheinen sich mit den Klippschiefern, die hier auch in Massen unterwegs sind, verbündet zu haben: diese lenken unsere Kinder, die eigentlich den gedeckten Tisch bewachen sollen, mit ihrer putzigen Art ab, damit Affen dann das Brot klauen können – perfekte Symbiose!!!

DSC05538 DSC05539Obwohl sich der Sommer hier auf der Südhalbkugel langsam verabschiedet, ist es tagsüber sehr warm. so dass sich unsere Aktivitäten auf Poolbesuche und im Schatten sitzen beschränken – für eine der Wanderungen, die hier angeboten werden, ist es einfach zu heiß. Gegen Abend geht es nochmal zu den Fällen, die alle durch ein sehr gut ausgebautes Wegesystem aus Holzstegen miteinander verbunden sind. Im Licht der schwindenden Sonne wirkt die Landschaft nochmal ganz anders.

DSC05604IMG_9301 Auf den Felsen rund um die Fälle wimmelt es von Geckos aller Art, die in interessanten Farben leuchten.

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Ebenso entdecken wir überall Klippschiefer, die sich allerdings nicht so gerne ablichten lassen und weglaufen – nur dieser hier war wohl nicht schnell genug, er ist ja auch ganz schön moppelig…

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Weiter geht es in den nächsten Nationalpark – wir starten unseren zweiten Versuch, in den Kgalagadi Transfrontier NP zu kommen. Zur Erinnerung: dort wollten wir schon Anfang Februar von Botswana aus hin, blieben damals aber in der Zentralkalahari stecken… Kgalagadi ist das Buschmann-Wort für Kalahari und bezeichnet einen länderübergreifenden Park zwischen Botswana, Südafrika und dem Grenzbereich zu Namibia. Leider haben wir keinen Campingplatz vorgebucht und nicht gewusst, dass in Südafrika zwei Wochen Osterferien sind. So können wir nur für eine Nacht ein Camp im Park ergattern, was unseren Aktionsradius natürlich ziemlich einschränkt und uns nur zwei relativ kleine Runden auf den Hauptpisten entlang des trockenen Nossob-Tals drehen lässt.

IMG_9325Da es in diesem Jahr – wie wir ja am eigenen Leib erfahren durften  – viel Regen in der Kalahari gegeben hat, ist auch hier die Landschaft recht grün, die berühmten roten Sanddünen sind in weiten Teilen von Gras überzogen. So halten sich auch die schwarzmähnigen Kalaharilöwen gut versteckt, wir können leider nur drei Weibchen und ein Männchen in ziemlicher Distanz entdecken.

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Reichlich zu sehen bekommen wir die üblichen Kalahari-Bewohner wie Springböcke, Oryx-Antilopen, Gnus und Kuhantilopen, die sich in Hundertschaften um die Wasserlöcher scharen.

DSCI0657 DSCI0674 DSCI0667 DSCI0653DSC05695Auch ein kleiner Schabracken-Schakal erscheint zum Trinken, der allerdings für die Huftiere überhaupt keine Gefahr darzustellen scheint.

DSC05734Überall in den Bäumen hängen riesige Webervogelnester, die auch gerne mal mitsamt Baum zusammenbrechen, wenn das Gewicht zu groß wird.

IMG_9321Aber nicht nur Hunderte von Webervögeln wohnen hier, es gibt auch größere Untermieter:

DSC05760Aus dem gefiederten Tierreich bekommen wir noch weitere Vertreter zu Gesicht: den Sekretärvogel, der wirklich sehr gestelzt und wie in einem Frack daherkommt,

DSC05752einen Raubvogel – vielleicht ein Kampfadler (unsere ornithologischen Kenntnisse sind leider schlecht…)

DSC05716 und eine Straußenfamilie mit fünf Jungtieren, denen Grüdi aber leider zu laut ist – eigentlich alles Tiere, die wir in den letzten Monaten schon häufiger zu sehen bekommen haben.

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Ein lang ersehntes neues Tier bekommen wir aber doch noch zu Gesicht: das Erdmännchen – nicht zu verwechseln mit den Erdhörnchen, die hier in Massen leben. DSC05674Unterscheidungsmerkmal ist der Schwanz: beim Erdmännchen dünn, beim Erdhörnchen buschig ist und gerne als Sonnenschutz genutzt wird (bei diesem Exemplar leider zu kurz geraten…).

DSC05729Bei der Ausfahrt aus dem Park überfahren wir erst noch eine Puffotter, die sich wie durch ein Wunder zwischen Vorder- und Hinterreifen hindurch retten kann, sehen dann noch eine Kap-Kobra und zu guter Letzt noch eine Schildkröte.

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Die beiden erstgenannten waren leider zu schnell für ein Foto…