Küstenimpressionen

Momentaufnahme 1 (09.03.2017 18-055Zwischen Atlantik und Namib-Wüste führt uns die Straße ins 30 km südlich von Swakopmund liegende Walvis Bay. Es ist schon sehr beeindruckend, rechts das tosende Meer zu sehen und zu wissen, dass sich links von uns ein bis zu 150 km breiter, extrem trockener Wüstengürtel mit hohen Dünen erstreckt.

Bei Walvis Bay treffen wir auf eine große Lagune, in der Salz gewonnen wird. Dieses ruhige Flachwasser ist ein ideales Gebiet für Vögel, die wir dort in großen Schwärmen finden. Vor allem Flamingos suchen ihre Nahrung und lassen sich durch uns auch nicht stören.

DSC04918 DSC04950 DSC04951Etwas im Landesinneren liegt direkt hinter Walvis Bay die Düne Sieben, die die höchste ihrer Art in der Umgebung ist. Im Vormittag erreichen wir den Parkplatz am Fuß des Hügels und beginnen bei strahlendem Sonnenschein mit dem Aufstieg. Schnell wird uns klar, warum die meisten Touristen schon wieder abgefahren sind: der Sand auf der bis zu 35° steilen Leeseite wird in der Sonne mächtig heiß und der Aufstieg ist sehr anstrengend: man hat das Gefühl, bei jedem Schritt um die Hälfte zurückzurutschen.

IMG_8016Endlich oben angekommen, sind wir ganz schön fertig – unsere Kondition hat während der Reise offensichtlich ziemlich gelitten!IMG_8020Von oben haben wir einen fantastischen Rundumblick über die Sandwüste,

IMG_8031den unsere Fünf (ja, wir sind für zwei Tage mit fünf Kindern unterwegs…) genießen.

IMG_8024Aber das Beste kommt natürlich zum Schluss: Dünenspringen…

IMG_8037… und der obligatorisch Run Down, den wir ja im Sudan schon üben durften:

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IMG_8250Die Düne wandert übrigens 1,5 Meter im Jahr – das wird bald eng für Grüdi!!

Fährt man von Swakopmund nachIMG_8622 Norden, erreicht man schon bald die sogenannte Skeleton Coast. Soweit das Auge reicht erstreckt sich ein sehr eintönige, extrem flache Wüstenlandschaft. Ab und an kann man zu Angelplätzen am Meer abbiegen. Wir finden einen sehr einsamen Strand, an dem vor einigen Jahren ein Schiffswrack, das eigentlich zur Verschrottung geschleppt werden sollte, angeschwemmt wurde und seitdem hier verrostet. Hier weht ein heftiger Wind, so dass – obwohl hier ja Sommer ist – niemand auf die Idee kommt, ein Bad nehmen zu wollen.

IMG_8628Wir essen gemütlich zu Abend und verbringen anschließend wenige Kilometer weiter eine herrlich ruhige Nacht, in der das Rauschen der Brandung das einzige Geräusch ist. IMG_8647Am nächsten Tag erleben wir in Ansätzen endlich den typischen Küstennebel, der diese Region Namibias häufig in den Morgenstunden heimsucht. Es ist richtig kühl und erinnert an herbstliche Tage daheim! Alle Geräusche werden vom Nebel verschluckt, die Straße ist nicht mehr zu erkennen, aber wir können beim Frühstück Delfine in der  Brandung des Atlantik spielen sehen!

IMG_8651Nördlich von Henties Bay erreichen wir schließlich Cape Cross, eine Landzunge, an dem 1486 ein Portugiese als erster Europäer seinen Fuß auf den Boden Südwestafrikas setzte.

IMG_8698Spannender als eine Replik des Kreuzes, das er errichtete, sind allerdings die geschätzt 60.000 Robben, die hier in einer riesigen Kolonie leben. Der Krach, den sie veranstalten, ist schon ordentlich, aber so richtig atemberaubend (im wahrsten Sinne des Wortes) ist ihr Gestank! Wir haben (laut Auskunft der Rangerin) noch Glück, dass die Sonne erst mit unserer Ankunft durch die Wolken bricht, denn bei Hitze entwickelt sich eine Dunstglocke, die kaum auszuhalten ist! Wir können über einen Holzsteg zwischen den Tieren, darunter viele im Dezember und Januar geborene Heuler, umherwandern und die Massen beim Baden und Faulenzen beobachten.

IMG_8681 IMG_8680Einige der Tiere haben allerdings nicht verstanden, dass der Steg für Zweibeiner gedacht ist, und machen sich ungeniert darauf breit, was unsere Kinder sehr misstrauisch beäugen – die Biester haben scharfe Zähne!

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Besonders niedlich sind die vielen kleinen Heuler, die nach ihren Müttern rufen – und diese können ihren Nachwuchs tatsächlich in diesem Krach identifizieren!

IMG_8673 IMG_8687Wer gerade nicht mit Futtersuche oder Säugen beschäftigt ist, setzt sich für den Fotografen gerne in Position…

IMG_8677… und kratzt sich lässig mit der Schwanzflosse!