Wo die großen…

… Elefanten spazieren gehen, ohne sich zu stoßen!

Ja, genau dort waren wir, im David Sheldrick Wildlife Trust  an der Grenze des Nairobi National Parks. Hier werden verwaiste Elefantenkinder und auch andere Tierwaisen aufgezogen und artgemäß wieder ausgewildert. Häufig sind die Mütter Opfer von Wilderern geworden, es kommt aber auch vor, dass Elefantenkälber scheinbar grundlos verlassen und dann aufgefunden werden. Die Tiere bekommen alle einen eigenen Stall und haben in den ersten Monaten immer einen persönlichen Pfleger (als Bezugsperson) in ihrer Nähe – Tag und Nacht! Im Stall hängt deswegen an der Wand neben dem Heu für die Tiere eine Koje für den Menschenpapa. Langsam werden die Kleinen dann an eine Herde gewöhnt, und erst wenn sie sich hundertprozentig zurechtfinden und auch von der Herde angenommen werden, erfolgt die Auswilderung

Tägich zwischen 11 und 12 Uhr08 kann man die Tiere besuchen und sieht, wie sie vom Spaziergang aus dem Park zurückkommen und gefüttert werden – natürlich eine Touristenattraktion, aber gerade mit Kindern wirklich toll!

Zur Zeit leben 27 Elefanten zwischen drei Monaten und drei Jahren in der Station, die in zwei Gruppen für jeweils eine halbe 05Stunde den Besuchern präsentiert werden. Auf einer rotsandigen Ebene mit großem Matschloch, die nur durch ein Seil abgetrennt ist, kommt man dabei den Dickhäutern ganz nah und kann sie sogar streicheln. Da sie die Menschen gewöhnt sind, ist das auch eigentlich ungefährlich. Leider musste Ruben aber feststellen, dass wohl noch nicht alle Elefantenwaisen die Menschen so gut kennen, denn er wurde von einem kleinen Ungetüm heftig vor den Brustkorb gestoßen – das tat weh!

Zunächst kommen die kleinsten Dickhäuter01 im Schweinsgalopp angesaust, denn sie wissen genau, dass die Milch wartet: in einer Schubkarre stehen etliche Milchflaschen bereit, denn jedes Kalb trinkt pro Mahlzeit eineinhalb bis drei Liter Milch, und das alle drei Stunden, 24h am Tag und sieben Tage in der Woche! So kommen 15 bis 24 Liter pro Tier und Tag zusammen. Genau wie die Menschenbabies vertragen die kleinen 01aElefanten keine Kuhmilch, so dass sie in der Tat Säuglingsnahrung 02erhalten! Jetzt können wir auch verstehen, dass der Trust jede erdenkliche Möglichkeit nutzt, Geld zu beschaffen. Die Kleinen werden gefüttert, die Größeren schaffen es schon, ihre Flasche selbst zu halten – das erinnert uns doch sehr an unsere vier Kinder…

Danach gibt es noch etwas Grünfutter und Wasser03 04a– natürlich lieber aus dem Schlauch, denn das ist klarer als die Matschkuhle…

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Nach dem Mittagsessen wird dann entweder Fußball gespielt…

09… oder etwas im Schlamm gebadet:

10Aber wehe, die Besucher kommen zu nah oder die Pfleger wagen es, zu schimpfen! Dann können auch Babyelefanten böse mit den Ohren wackeln!

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12Während all dieser Aktionen ist es trotz der vielen Besucher mucksmäuschenstill, denn einer der Wärter erzählt viel über die Schützlinge und rührt natürlich die Werbetrommel für eine Patenschaft, die schon für US$ 50 pro Jahr zu bekommen ist. Dafür darf man dann abends um 17:00 Uhr exklusiv wiederkommen und seinen Schützling ins Bett bringen!

Pünktlich um zwölf heißt es dann nach einer Stunde Besucherstress Abschied nehmen, die Dickhäuter folgen artig ihren Menschenpapas, um den Nachmittag wieder in den Weiten des Nationalparks zu verbringen.

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Und Tschüß!!!